Durch die richtige Wahl des Skischuhs können viele Passform-Probleme schon im Voraus vermieden werden. Aus diesem Grund empfehlen wir, sich von wirklich fachkundigem Personal im guten, spezialisierten Fachhandel, beraten zu lassen und sich ausreichend Zeit beim Kauf zu nehmen. Fehler, die hier begangen werden, lassen sich im Nachhinein nur schwer beheben. Bevor man mit der Schuhauswahl beginnt, sollten man deshalb vom Fachverkäufer folgende Punkte klären lassen:
* Länge und Form des Fußes
* Fahrkönnen
* Geschlecht
Für die Schuhauswahl ist die Fußform entscheidend. Wir empfehlen auf alle Fälle immer beide Skistiefel anzuprobieren. Der Fuß braucht genügend, aber nicht zu viel Platz im Schuh. Welches Modell letztendlich geeignet ist, hängt von der zur Herstellung des Schuhes gewählten Leistenform ab. Ein guter Verkäufer weiß, welcher Schuh über einen schmalen oder breiten Leisten gezogen wurde, sodass er eine Vorauswahl treffen kann, damit der Kunde nicht das komplette Sortiment probieren muss. Vorraussetzung hierfür ist ein genügend großes Sortiment des Sportgeschäftes. Einige wenige Marken reichen in aller Regel nicht. Aber ACHTUNG: Spätestens nach Anprobe drei verschiedener Skistiefel ist der Fuß so gereizt, dass Druckstellen nicht mehr sensibel beurteilt werden können. Ist der Schuh zu groß, dann schlüpft man aus der Ferse oder schwimmt im Vorderfußbereich und hat somit keine optimale Kraftübertragung auf den Ski.
Treten Probleme auf, wie zum Beispiel bei sehr großen Knöcheln, einem hohen Rist, etc. müssen Veränderungen vorgenommen werden, d.h. der Schuh muss individuell an den Fuß angepasst werden (thermoverformbare Innenschuhe, geschäumte Innenschuhe, individuelle Anpassung der Schale). Der Spezialist beginnt dabei erst mit einfachen Veränderungen, die wieder rückgängig gemacht werden können. Im Regelfall wird die Fußlänge zur Größenbestimmung benutzt!
Wie bei der Skiauswahl muss je nach Fahrkönnen das entsprechende Schuhmodell gewählt werden.
Für den Einsteiger und Freizeit-Skifahrer stehen Komfort und Handling an oberster Stelle. Leichtes Einsteigen, bequemes Gehen und Stehen und ein hohes Maß an Tragekomfort sind hier ausschlaggebend.
Der sportliche Fahrer bevorzugt eine zügige Fahrweise, will aber auf den Tragekomfort eines modernen Schuhs nicht verzichten und muss daher Abstriche bei der Kraftübertragung machen. Hier sollte der beste Kompromiss zwischen Tragekomfort und optimale Kraftübertragung gefunden werden.
Der Könner benötigt eine sportliche Ausstattung und einen engen Sitz für eine optimale Kraftübertragung auch bei schwierigen Verhältnissen (Eis).
Das Geschlecht hat zusätzlich Auswirkungen auf die Fußform. So haben Frauen in der Regel einen eher schmalen und zarten Fuß und einen etwas tieferen Wadenansatz als Männer. Es gibt besondere Damenmodelle mit schmäleren Leisten und tulpenförmigem Schaft.
Hier noch mal die wichtigsten Dinge zusammengefasst:
* Beide Schuhe anprobieren, mit einem Paar Skistrümpfen (nicht zwei übereinander)
* Im offenen Schuh dürfen die Zehen leichten Kontakt mit der Skischuhspitze haben
* Im geschlossenem Schuh dürfen die Zehen die Skischuhspitze nicht berühren
* Skistiefel mindestens zehn Minuten in geschlossenem Zustand am Fuß tragen
* Skifahrtypische Bewegungen ausführen
* Auf Druckstellen achten
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